eBook-Reader mit großem Farbbildschirm
Der Pocketbook InkPad Color kommt mit 7,8-Zoll-Farbdisplay.
Foto: Pocketbook
Uhr
Rainer Schuldt
Pocketbook wagt sich mit einem weiteren eBook-Reader auf den Markt. Der „InkPad Color“ bietet viele Extras. Wie gut ist das Gerät? COMPUTER BILD hat es ausprobiert.
Der hiesige eBook-Reader-Markt wird aktuell von drei Herstellern dominiert. Doch sowohl Amazon (Kindle-Reader) als auch die deutsche Tolino-Allianz (Tolino-Reader) hielten sich 2020 mit Innovationen zurück, brachten keine neue Hardware heraus. Anders dagegen Pocketbook: Die Schweizer sorgten mit dem „Pocketbook Color“ mit seinem Farbdisplay für Aufsehen. Nun legen die Eidgenossen mit dem rund 300 Euro teuren „Pocketbook InkPad Color“ nach. COMPUTER BILD schaute sich den Reader etwas näher an.
Einschätzung
Bewertung
gut
Pocketbook hat sich längst neben Amazon und Tolino als dritter großer Player auf dem deutschen eBook-Reader-Markt etabliert. Auch der InkPad Color reiht sich nahtlos in die Reihe der guten Geräte des Herstellers aus der Schweiz ein. Verarbeitung und Haptik sind einwandfrei, die Bedienung gibt kaum Rätsel auf, die eingebauten Extras sucht man bei der Konkurrenz oft vergebens. Dazu gibt es mit dem Farbdisplay ein innovatives Gimmick, an das man allerdings keine großen Ansprüche stellen sollte. Schwachpunkt bei Pocketbook ist ab und zu die Performance des Betriebssystems. Ansonsten alles gut!
Pro
- Großes Display
- Gute Hintergrundbeleuchtung
- Viele Extras
- Frei belegbare Tasten
Kontra
- WLAN-Konfiguration hakelig
- Software ab und zu träge
- Teuer
Pocketbook InkPad Color: Inbetriebnahme mit Hürden
Im schlanken Karton befinden sich neben dem eBook-Reader eine Kurzanleitung sowie ein Ladekabel sowie ein Audioadapter, auf den wir später noch genauer zu sprechen kommen. Die Verarbeitung des InkPad Color macht einen ordentlichen Eindruck; das Gerät lässt sich gut in einer Hand halten. An der Unterseite befinden sich der Ein-/Ausschalter, ein Slot für Speicherkarten sowie eine USB-C-Buchse.
Wer den eBook-Reader zum ersten Mal in Betrieb nimmt, muss ihn zunächst konfigurieren. Unter anderem kann man die Sprache einstellen sowie das Gerät mit dem heimischen WLAN verbinden. Leider zickte der InkPad Color dabei herum: Erst nach mehrmaligem Anlauf akzeptierte er das WLAN-Passwort; vorher suchte er immer wieder nach lokal verfügbaren Drahtlosnetzwerken und brach die Passworteingabe einfach ab, was nervig war. Ansonsten ging aber alles gut vonstatten.
InkPad Color: Farbdisplay als nette Dreingabe
Während der Pocketbook Color mit einem 6-Zoll-Display aufwartete, bietet der Pocketbook InkPad Color satte 7,8 Zoll – das sind rund 20 Zentimeter Bildschirmdiagonale! Wie der kleine Bruder besitzt auch der InkPad Color ein Farbdisplay, das bis zu 4.096 Farben anzeigen kann. Und das in HD-Auflösung mit 1404x1872 Pixeln). Das eingebaute Hintergrundlicht lässt sich stufenlos regeln und leuchtet den Bildschirm gleichmäßig aus. Texte zeigt der InkPad Color mit seinem eInk-Kaleido-Display sehr scharf an. Von der Farbwiedergabe sollte man nicht allzu viel erwarten: Da der Farbraum verhältnismäßig klein ist, werden etwa Fotos oder Comics zwar bunt, aber eher blass dargestellt. Von einem Tablet-Display ist die Kaleido-Technik diesbezüglich meilenweit entfernt. Auch lässt sich der Reader beim Aufbau von farbigen Seiten ab und zu viel Zeit, was der Spar-Hardware im Innern geschuldet ist. Das Farbdisplay ist daher nur eine nette Zugabe. Wer permanent etwa Comics oder Bildbände auf einem Mobilgerät betrachten will, sollte lieber zu einem Tablet greifen. In Sachen Textwiedergabe ist ein eBook-Reader aber einem Tablet-Panel wiederum haushoch überlegen.
eBook-Reader Pocketbook InkPad Color: Üppige Ausstattung
Wie bei Pocketbook üblich, bietet auch der InkPad Color zahlreiche Extras. Unter anderem lässt sich die Bibliothek über verschiedene Cloud-Dienste (etwa Dropbox) synchronisieren. Kleine Spiele, darunter Solitaire, Sudoku und ein einfaches Malprogramm, sorgen neben dem Lesevergnügen für Unterhaltung. Als weiteres Extra ist ein MP3-Player integriert. Der dient zum Abspielen von Musik und Hörbüchern. Da der eBook-Reader keine integrierten Lautsprecher besitzt, muss man Lautsprecher oder Kopfhörer koppeln. Das klappt entweder drahtlos per Bluetooth oder über den mitgelieferten USB-C-Klinke-Adapter – prima! Ebenfalls erwähnenswert: Der Pocketbook InkPad Color verfügt am unteren Bildschirmrand über vier haptische Tasten, die man über die Systemsteuerung mit diversen Befehlen belegen kann.
Fazit: eBook-Reader Pocketbook InkPad Color
Pocketbook hat sich längst neben Amazon und Tolino als dritter großer Player auf dem deutschen eBook-Reader-Markt etabliert. Auch der InkPad Color reiht sich nahtlos in die Reihe der guten Geräte des Herstellers aus der Schweiz ein. Verarbeitung und Haptik sind einwandfrei, die Bedienung gibt kaum Rätsel auf, die eingebauten Extras sucht man bei der Konkurrenz oft vergebens. Dazu gibt es mit dem Farbdisplay ein innovatives Gimmick, an das man allerdings keine großen Ansprüche stellen sollte. Schwachpunkt bei Pocketbook ist ab und zu die Performance des Betriebssystems. Ansonsten alles gut!
Redaktioneller Hinweis: Im Rahmen dieses Praxistests wurde das Gerät mehrere Tage lang unter Alltagsbedingungen ausprobiert. Ein detaillierter Labortest, der dann auch in eine qualifizierte Testnote mündet, folgt zeitnah.