Brabus B50 im Test: Veredelter Mercedes-Benz S 500 – Sechszylinder-Turbo überrascht (2024)

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Von: Christian Schulz

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Die neue Mercedes-Benz S-Klasse ist am Luxusmarkt angekommen. Autoveredler Brabus nimmt sich den S 500 vor. Der Brabus B50 ist eine überraschend heiße Nummer.

Bottrop – Wer an Autoveredler Brabus denkt, dem kommen in erster Linie die schärfsten Mercedes-AMG G-Klasse in den Sinn, die man sich nur so denken kann. Erst in der zweiten Reihe stehen Sternenmodelle wie die Mercedes-Benz S-Klasse der Generation W 223 oder der in die Jahre gekommene SL, der in diesem Herbst abgelöst wird. Den viertürigen AMG GT gibt es bis hinauf zu 900 PS und wem die normale G-Klasse nicht reicht, der entscheidet sich für die spektakuläre XLP-Version als leistungsstarken Pick-up. (Brabus-Invicto „Mission“: Warum diese gepanzerte G-Klasse eine Drohne an Bord hat)

Für alle, denen eine normale Mercedes-Benz S-Klasse aktuell noch zu blass ist und die nicht auf die AMG-Version als Power-Plug-In-Hybride warten wollen, haben die Bottroper eine scharfe Version – die allemal überrascht. Denn während bei den Modellen mit dem dunklen B im Namen sonst einhellig aufgeladene Acht- und Zwölfzylinder wummern, ist der Brabus B50 mit einem Sechszylinder unterwegs. (Brabus Smart Ultimate E: So leicht sind die 18-Zoll-Felgen dieses edlen Stadtflitzers)

Brabus B50 im Test: Veredelter Mercedes-Benz S 500 – Sechszylinder-Turbo überrascht (1)

Brabus B50 im Test: Veredelter Mercedes-Benz S 500 – Sechszylinder-Turbo überrascht

Technische Basis ist der Mercedes-Benz S 500, der von einem aufgeladenen Dreiliter-Sechszylinder, der im Standardpaket 320 kW / 435 PS leistet und über einen Startergenerator weitere 16 kW / 22 PS als Boostfunktion beisteuert. Die Kurzversion – aktuell nur als Allradler bestellbar – kostet in der Basisversion 120.059 Euro. Dafür gibt es einen sparsamen Normverbrauch von 8,0 Litern Super und solide Fahrleistungen. (Audi A8 L Security: So schützt die Panzer-Limousine die Bundeskanzlerin)

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Für einen nennenswerten Nachschlag sorgt der 5,18 Meter lange Mercedes-Benz S 500 als modifizierter Brabus B50. Der Leistungsnachschlag auf 368 kW / 500 PS wird durch den einfachen Einsatz eines zusätzlichen Steuermoduls erreicht. Das maximale Drehmoment, das über die neunstufige Getriebeautomatik auf die beiden Antriebsachsen gebracht wird, erhöht sich durch das Motortuning auf 590 Nm, die stetig zwischen 1.800 und 5.800 U/min anliegen – stattlich für einen Benziner und überaus angenehm zu fahren. (Brabus Rocket 900 im Praxis-Test: Nicht nur der Preis ist rekordverdächtig)

Brabus B50 im Test: Veredelter Mercedes-Benz S 500 ist unerwartet agile Luxuslimousine

Das Leistungsplus von 65 PS und 70 Nm ist das eine; das andere der vergleichsweise leicht auf der Vorderachse liegende Sechszylinder-Turbo, was sich beim Fahren sehr deutlich bemerkbar macht. Lenkung, Handling und Fahrwerk – der Sechszylinder macht nicht nur beim Vortrieb einen exzellenten Job. Der Brabus B50 fühlt sich leichter und handlicher an und damit ungewohnt agil für eine Luxuslimousine, die auf Wunsch mit einem gewaltigen 21-Zoll-Radsatz den Fahrer mit 500 PS betört und eine prächtige Reiselimousine ist. (Strafe für FC-Bayern-Star Kingsley Coman: Auto-Liebe kommt ihn teuer zu stehen)

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Aus dem Stand geht es in weitgehend unbeachtlichen 4,7 Sekunden auf Tempo 100 und Brabus hebt mit der Leistungssteigerung die Abregelung von 250 km/h nicht auf. Schon deshalb nicht, um den Kunden die Entscheidung nicht zu schwer zu machen, ob sie sich nicht doch für einen leistungsstärkeren Achtzylinder oder gar die später folgende AMG-Version entscheiden wollen. Doch für den Alltag ist der Brabus B50 eine klasse Besetzung. Sehr gute Fahrleistungen, eine exzellente Fahrbarkeit und dann noch einen Normverbrauch, den man bei einer 500-PS-Luxuslimousine ohne Dieselmotor vor ein paar Jahren nicht für nötig gehalten hätte. Und für alle, die einen Diesel wollen: es gibt die Leistungssteigerung auch für den Mercedes S 400d, der für Kilometerfresser noch verlockender sein dürfte. Doch er ist mit 370 PS deutlich hinter dem Benziner zurück. (Mercedes-Benz G-Klasse: Klon-Alternative viel billiger – Force Motors Gurkha kostet nur Bruchteil)

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Brabus B50 im Test: Mega-schicker Innenraum – aber bei der Bedienung hapert es

Dabei entscheidet der Fahrer darüber, ob er es bei der Leistungssteigerung an sich belässt oder das komplette Brabus-Ornat für die über zwei Tonnen schwere Allrad-S-Klasse als echten Brabus B50 dazu ordert. Dann gibt es imposant schimmernde 21-Zoll-Monoblick-Felgen und edles Sonderleder in Wunschfarbe, wohin man im Innern auch schaut. Wäre schön, wenn sich die Brabus-Techniker beizeiten noch das wenig überzeugende Lenkrad der S-Klasse vornehmen würden, denn die Bedienung mit den Touch-Tasten auf den Doppelspeichen lässt im Alltag einige Wünsche in Sachen Bedienerfreundlichkeit offen. Mit dem Front- und Heckspoiler sowie den seitlichen Lufteinlässen besteht bereits auf den ersten Blick kein Zweifel daran, dass dieser Brabus B50 mehr hinter den Backen hat als ein normaler Mercedes-Benz S 500. (Mercedes-AMG G 63 für eine Million Euro: 6x6-Gebrauchtwagen ist eine absolute Rarität)

Technische Daten Brabus B50 (Mercedes-Benz S 500)
Motor/GetriebeReihen-Sechszylinder mit Aufladung, 9-Gang-Automatik
Hubraum2999 ccm
Leistung/Max. Drehmoment368 kW (500 PS) / 590 Nm bei 5.800 U/min
Vmax/0–100 km/h250 km/h (abgeregelt) / 4,7 s
Normverbrauch8,0 Liter Super / 100 km
Basispreis125.000 Euro

Trotz der stattlichen 21-Zöller gibt es keinen nennenswerten Komfortverlust. Je nach Fahrmodus legt sich die S-Klasse aus dem Ruhrgebiet 25 Millimeter tiefer auf die Straße und das bringt speziell bei höheren Geschwindigkeiten nennenswerte Vorteile. Wer das komplette Paket für einen Brabus B50 ordert, verdoppelt den Preis eines gut ausgestatteten Mercedes-Benz S 500 4matic von 145.000 Euro auf knapp 300.000 Euro. Besonders teuer und exklusiv sind dabei die lasierten Innenraumdekorteile (16.900 Euro) und entsprechende die Volllederausstattung (stufenweise ab 8.990 Euro). Allein die vier Türverkleidungen in Vollleder belaufen sich auf 6.990 Euro oder die Ledermittelkonsole auf 2.690 Euro. Die Leistungssteigerung allein kostet vergleichsweise überschaubare 2.390 Euro. Vielleich so auch für einige potenziellen 580er-Kunden eine nennenswerte Alternative zu acht Zylindern. (Von Stefan Grundhoff; press-inform)

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